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| Hochschulnews

Starke Studiengänge gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen

Das deutsche Gesundheitssystem steht an einem Wendepunkt: Immer mehr Menschen leiden an chronischen Erkrankungen, psychische Belastungen nehmen rasant zu, und der demografische Wandel verstärkt den Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal.

Auch im Landkreis Waldshut zeichnen sich Engpässe ab – sei es in Kliniken, Pflegeeinrichtungen, therapeutischen Praxen oder sozialen Diensten. 

Doch während die Herausforderungen wachsen, entstehen zugleich neue Lösungen: Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Waldshut, gefördert vom Kreis Waldshut, dem Klinikum Hochrhein und der Akademie für Gesundheitsberufe, positioniert sich als praxisnaher Bildungsanker in der Region. Mit einem gezielten Studienangebot im Gesundheitsbereich will die Hochschule sowohl dem akuten Fachkräftemangel entgegenwirken als auch Perspektiven für junge wie berufserfahrene Menschen schaffen, die sich aktiv in die Gesundheitsversorgung von morgen einbringen möchten.

„Unsere Studiengänge sind so konzipiert, dass sie direkt auf die Bedürfnisse der Gesundheitswirtschaft reagieren – sowohl regional als auch bundesweit“, erklärt Prof. Dr. Christopher Grieben, Professor für Gesundheitswissenschaften an der FHM Waldshut. „Wir legen großen Wert auf praxisnahe Inhalte, moderne Didaktik und enge Kooperationen mit regionalen Einrichtungen. Wer heute bei uns beginnt, gestaltet morgen das Gesundheitssystem im Kreis aktiv mit.“

Breites Studienangebot für eine sich wandelnde Branche

An der FHM Waldshut können aktuell folgende gesundheitsbezogene Studiengänge belegt werden:

Ergänzt wird das Profil durch wirtschaftliche und pädagogische Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre und dem berufsbegleitenden Bachelor Sozialpädagogik & Management, der sich an ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher richtet. 

„Der interdisziplinäre Charakter unserer Studiengänge ist bewusst gewählt“, betont Prof. Dr. Grieben. „Gesundheit ist heute mehr als nur Behandlung – es geht um Prävention, Management, Digitalisierung und nicht zuletzt auch um psychologische und soziale Aspekte.“

Praxisbezug im Mittelpunkt: Ein Studierender berichtet

Wie dieser Anspruch im Studienalltag aussieht, schildert Jochen Schneider, 33 Jahre, aktuell im dritten Trimester des Studiengangs Physician Assistance (B.Sc.) an der FHM. Der examinierte Altenpfleger bringt einen beeindruckenden beruflichen Werdegang mit: Ausbildung zum Rettungssanitäter, Pflegefachkraft, Pflegedienstleitung, Heimleitung und außerklinische Intensivpflege. Seit Oktober 2024 studiert er berufsbegleitend neben seinem Beruf im Klinikum Hochrhein an der FHM Waldshut – mit Leidenschaft: „Ich habe mich bewusst für die FHM entschieden, weil das Studium neben Onlinelehre auch Präsenzphasen beinhaltet. Das gibt dem Lernen mehr Tiefe und einen besseren Austausch mit Dozierenden, Kommilitonen und Kommilitonninen“, erklärt Schneider. 

Besonders schätzt er die unmittelbare Anwendbarkeit der Studieninhalte in seinem beruflichen Alltag. „Ich kann bereits heute bei Befundungen mitdenken und die medizinischen Zusammenhänge wesentlich besser nachvollziehen. Das verbessert nicht nur mein eigenes Handeln, sondern auch die Versorgung der Patienten.“

Ein persönliches Highlight war für ihn der praktische Einsatz auf der Intensivstation – ermöglicht durch den Dozenten Dr.  Sebastian Springer: „Der Unterricht bei ihm ist top – und durch ihn konnte ich aktiv mitarbeiten und tiefer in die Praxis eintauchen.“

Auch der Austausch mit anderen Studierenden sei wertvoll: „Wir haben einen starken Zusammenhalt in der Gruppe, pflegen Rituale nach Prüfungen und helfen uns gegenseitig weiter. Auch mit den Professoren funktioniert der Dialog auf Augenhöhe.“

Regionale Fachkräfte, regionale Versorgung

Die FHM Waldshut versteht sich nicht nur als akademische Bildungsstätte, sondern auch als strategischer Partner für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Durch Kooperationen mit Kliniken, Pflegeeinrichtungen und sozialen Trägern in der Region können Studierende von Beginn an wertvolle Kontakte knüpfen – und Einrichtungen qualifizierte Nachwuchskräfte gewinnen.

„Wir denken Gesundheit ganzheitlich – und wir denken sie regional“, so Prof. Dr. Christopher Grieben. „Der Landkreis Waldshut braucht Fachkräfte, die bleiben. Unsere Studiengänge eröffnen Perspektiven, ohne dass junge Menschen dafür wegziehen müssen. Gleichzeitig bieten wir berufserfahrenen Kräften die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung – ohne den Beruf aufgeben zu müssen.“

Die Prognosen für das deutsche Gesundheitswesen bleiben ernst – und die Notwendigkeit für Reformen und Investitionen ungebrochen. Doch mit qualifizierten Fachkräften, die moderne Konzepte mitgestalten und Verantwortung übernehmen wollen, ist der Wandel möglich: „Wir erleben, wie Studierende wie Herr Schneider mit Leidenschaft, Erfahrung und Neugier ins Studium gehen. Das macht Hoffnung – und zeigt, was Bildung im Gesundheitsbereich bewirken kann“, sagt Prof. Dr. Grieben abschließend.

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